Mit dem Dachzelt durch Namibia

Camping & Safari mit dem 4×4 in Afrika – Erfahrungen & Tipps

Panorama Spitzkoppe - Damaraland - Dachzelt 4x4 in Namibia - Fotograf Sebastian Hilpert
Spitzkoppe – Landschaftlich der beeindruckendste Stellplatz auf dem wir waren.

„Ich habe noch nie so einen klaren Sternenhimmel gesehen.“ höre ich meine Freundin staunend sagen, während wir auf unseren Campingstühlen mit einem Gin Tonic in der Hand sitzen und zur faszinierenden Milchstraße aufblicken, welche sich über uns und die beeindruckende Spitzkoppenlandschaft des Damaralandes spannt. Seit vierzehn Tagen sind wir nun schon unterwegs mit unserem Dachzelt. Wir wechseln uns zwischen Lodge und Campsite ab. Diese Art des Reisens hat mich, auf meiner mittlerweile siebten Reise in diesem Land, Namibia erleben lassen wie noch niemals zuvor.

Aber was gibt es alles zu beachten, wenn man eine Rundreise mit einem allradgetriebenen Fahrzeug plant auf dessen Dach ein aufklappbares Zelt montiert ist? In dem folgenden Blog Beitrag möchte ich euch genau das mit meinen persönlichen Erfahrungen berichten.

4x4 Allrad Toyota Hilux mit Dachzelt in Namibia. Animalperson
Dachzelt aufgebaut, Tisch und Stühle rausgeräumt – Zeit für den Sundowner!

Mietwagen mit Dachzelt:

In Namibia werden einem zahlreiche Mietwagen Firmen mit Dachzelten angeboten. Wir entschieden uns auf Grund einer Empfehlung für Asco Car Hire. Auf Geländegängige Fahrzeuge darf man in Namibia grundsätzlich nicht verzichten solange man sich außerhalb der Städte und somit abseits der befestigten Straßen bewegen möchte. Denn rund neunzig Prozent der namibischen Straßen sind nicht geteert. Von Sandpisten über Schotter bis hin zu steinigen Geröllwegen kann dir alles begegnen. Wie entscheidend Allradantrieb sein kann haben wir am Waterberg selbst erlebt. In der Regenzeit wären wir dort mehr als einmal in den gefluteten Straßen stecken geblieben.

Elefant vor dem Mount Etjo in Namibia - Fotograf Sebastian Hilpert / Animalperson
Achtung Elefanten. Aber von wilden Tieren geht statistisch gesehen wenig Gefahr aus – im Gegensatz zu überhöhter Geschwindigkeit.

Versicherung:

Die wählen, die einen ruhig schlafen lässt und das ist nun mal meist die teuerste, also Vollkasko ohne Selbstbeteiligung. Wie sehr sie sich in unserem Fall gelohnt hat, erzähle ich euch später.

Aufgrund der Straßenverhältnisse und der nicht Einhaltung an Geschwindigkeitsregeln hat Namibia eine vielfach höhere Unfallrate als Deutschland. Die meisten (tödlichen) Unfälle geschehen wegen überhöhter Geschwindigkeit und ohne Fremdeinwirkung von Dritten. Es gilt 120 km/h auf Asphaltstraßen, Schotterpisten 80 km/h und Sandpisten /Nationalparks 60 km/h. Aber grundsätzlich gilt, immer nur so schnell fahren wie ihr euch sicher fühlt. Die Zeit sollte sich jeder nehmen, der den Urlaub genießen und ohne böse Zwischenfälle (über)leben möchte.

Unfälle passieren gerne da wo du nicht mit ihnen rechnest. Bei mir war es kurz nach dem Tanken. In Kalkfeld zwischen Otjwarongo und Omaruru wollten wir gerade gut gelaunt und vollgetankt durchstarten als ich einfach einen 1 Meter hohen Steinpfosten beim Abbiegen übersehen habe. Das gab ein sehr hässliches Geräusch und eine komplett eingedellte linke Seite. Reparaturkosten im wahrscheinlich hohen vierstelligen, wenn nicht sogar fünfstelligen Bereich. Beim Abgeben des Fahrzeugs kommentierte es der Mitarbeiter der Firma nur mit einem „Autschi! Aber das zahlt die Versicherung.“ Zum Glück…

Wichtig: In Namibia ist Linksverkehr! Andersherum in einen Kreisverkehr fahren ist zu Beginn merkwürdig, aber mit der Zeit gewöhn ich mich daran. Sogar sosehr das ich noch eine Woche nach Rückkehr in Deutschland ständig den Scheibenwischer aktiviere, wenn ich eigentlich blinken möchte.

Was mich überraschte war das ein 4×4 (Allradantrieb) Toyota Hilux ohne Dachzelt genauso viel kostet wie eines mit. Überraschend auch deshalb, weil die Dachzelt-Variante eine fast vollständige Campingausrüstung beinhaltet.

4x4 Dachzelt in Namibia - Fotograf Sebastian Hilpert
Was ist dabei und was wird noch gebraucht um so entspannt wie Jenny zu sein?

Ausrüstung im 4×4 mit Dachzelt:

  • Zwei Stühle + ein Tisch
  • Zwei Gasflaschen
  • 40 Liter Wasserspeicher für Abwasch, Wäsche etc. (Kein Trinkwasser)
  • kleiner Kühlschrank mit eigener Batterie
  • Becher + Geschirr + Besteck
  • Braai- / Grillzange und Gitter
  • Bettwäsche bestehend aus zwei Decken und zwei Kissen
  • Eine solarbetriebe Lampe
  • Box für Lebensmittel (auf Nachfrage, unserer Meinung nach sinnvoll)
  • Handfeger
Dachzelt 4x4 Namibia - Fotograf animalperson
Im Dachzelt ist es eng, aber gemütlich!

Im Sommer / der Regenzeit (November – März) mögen die zwei normalen Decken reichen. Wir hatten jedoch auch zwei sehr stürmische Nächte in den es empfindlich nass und kühl wurde. Solltet ihr schnell frieren oder außerhalb der Sommerzeit reisen, rate ich ganz klar zu zusätzlichen Schlafsäcken die mindestens für eine Temperatur von 0 Grad ausgelegt sind. Jenny war übrigens auch froh über ihr Reisekopfkissen, denn die innbegriffenen Kopfkissen hatten wenig Volumen und der harte Boden des Dachzeltes war auch durch die dünne Matratze gut spürbar. Wenn ihr dann von einer Campsite zur nächsten fahrt empfiehlt es sich die Bettsachen gut geordnet und flach oben zu lassen und diese mit dem Dachzelt gemeinsam einzuklappen.

 

Neben der inbegriffenen Campingausrüstung haben sich folgende zusätzliche Ausrüstungsgegenstände als sehr nützlich erwiesen:

  • Stirntaschenlampe – ein Muss! Jeder braucht eine für sich, wenn es dunkel wird und es nirgends künstliches Licht gibt ist sie super praktisch, beide Hände frei zuhaben ist Gold wert – egal ob beim Braai (Grillen), Feuer machen, Toilettengang oder wenn du die Leiter zum Dachzelt hochkletterst.
  • Scharfes Messer – die in der Campingausrüstung enthaltenen Messer waren sicherlich auch irgendwann mal scharf, aber das war definitiv weit vor 2023. Mein altes Jagdmesser hat dafür brav all unser Obst, Gemüse, Fleisch und Brot geschnitten.
  • Kopfbedeckung – die Sonne knallt ordentlich in Namibia, ohne Kopfbedeckung geht auf Dauer nichts. Und selbst wenn es mal bewölkt ist darfst du sie nicht unterschätzen sonst hast du innerhalb eines Nachmittags einen ordentlichen Sonnenstich. So gings uns an einem Tag im Etosha, da hilft dann nur noch viel Wasser und Schlaf. In unserem Fall waren es zwölf Stunden Regenerationszeit.
  • Reisehandtücher – schnell trocknende Handtücher, am besten zwei pro Person. Eine Wäscheleine dabei zu haben ist je nach Campsite auch nicht verkehrt.
  • Anti Mückenspray – der Norden des Landes gilt als Malariagebiet, wer dort länger unterwegs ist sollte über eine Malariaprophylaxe nachdenken. Wir waren diesmal nicht nördlicher als der Etosha Nationalpark und haben uns deshalb nur für Antimückenspray entschieden und dieses braucht ihr auch gegen die ständigen Quälgeister die einem sofort bei Einbruch der Dämmerung um die Ohren sirren. Wichtig: Das Moskitonetz des Dachzeltes immer schön geschlossen halten.
  • Sonnencreme & After Sun – Mindestens 30er besser 50er.
  • Reisewaschmittel – beim Campen ist Platz wertvoll, weshalb ihr zweckmäßige Kleidung mitnehmen solltet und zwar sparsam – Keine zwei Kleider für einen Tag einplanen etc. Klamotten müssen schon mehrfach getragen werden können. Wird’s dann doch mal intensiver im Geruch ist Reisewaschmittel genau das richtige. Ich hatte es bisher immer dabei, egal ob auf Wildtierauffangstationen oder Safarireisen.
  • Musikbox – Allein mit der / dem Liebsten in der Kalahari, niemand weit und breit, jetzt fehlt nur noch die passende Hintergrundmusik. Oder vielleicht ein Podcast zur Unterhaltung während man am offenen Feuer kocht? Meine Musikbox hat sich bewährt, auch wenn im Auto mal wieder über lange Strecken kein Radioempfang war. Wichtig: Musik und Podcast die ihr hören möchtet vorab herunterladen. Handyempfang ist keine Selbstverständlichkeit und selten gut genug um „größere Mengen“ an Daten herunterzuladen.
  • Sim-Karte – Am besten gleich nach Ankunft am Flughafen, in der Eingangshalle eine namibische Sim-Karte bei MTC kaufen. 3 GB pro Person haben uns pro Wochen voll ausgereicht.
  • Schuhe – ja eigentlich denk man das sollte klar sein ABER ich erwähne es auf Grund eigener Erfahrung trotzdem. Nehmt euch offene Schuhe mit guter Sohle und gutem Halt mit! Die langen stabilen Dornen des Kameldornbaumes sorgen gern mal für platte Reifen, die möchte man nicht im Fuß stecken haben. Außerdem ein paar ordentliche Wanderschuhe und für den Flug sowie die kurzen Stadtaufenthalte, bequemen Turnschuhe für den der nicht überall mit seinen Wanderstiefelen aufkreuzen möchte.
  • Sonnenbrille – mit UV Schutz, polarisiert muss sie sein.
  • Kamera + Objektive + Speicherkarten – Mit dem modernen Smartphone lässt sich die Landschaft schon gut einfangen. Personenfotografie inkl. Selfies sind natürlich auch kein Problem für leistungsstarke Handys. Aber willst du Wildtiere in guter Qualität fotografieren kommst du um eine ordentliche Kamera nicht herum. Ich benutze noch immer meine Nikon D750 Vollformat und bin damit zufrieden. Die Ergebnisse könnt ihr in meiner Galerie sowie auf Instagram @animalperson sehen. Speicherplatz ist genauso wichtig wie Ersatz Akkus, wenn ihr nicht immer Strom zu Verfügung habt. Namibia ist sehr schön, beeindruckend, die Wildtiere faszinierend und so kann es passieren das am Tag hunderte Fotos zusammen kommen und die möchten nun mal irgendwo Platz finden.
  • Reiseadapter – für Namibia dreipolig.
  • Fernglas – „Sind das zwei Erdhügel am Ende der grünen Fläche zwischen den Termitenhügeln? Nein!“ Ein Blick durchs Fernglas zeigt deutlich das es zwei Löwen sind die sich dort niedergelassen haben. Dank des Doppelfernrohrs lässt sich jederzeit schnell klären was da am Horizont, im Gebüsch oder am Wasserloch genau los ist. Die beiden Löwen kamen dann übrigens fünf Minuten später auf unser Fahrzeug zu und überquert direkt vor uns die Straße um sich keine zwei Meter vor uns am Wegesrand erneut abzulegen. Was für ein schöner Moment!
Löwe Etosha Nationalpark - Fotograf Sebastian Hilpert / Animalperson
Unser entdeckter Löwe am Straßenrand im Etosha Nationalpark.

Einkaufen:

Gleich zu Beginn der Reise in Windhoek ab in den SUPERSPAR.  Dort gibt es die größte Auswahl und ihr findet alles was ihr an Lebensmittel braucht wenn ihr euch mit dem Dachzelt ins Abenteuer stürzen möchtet. Nur den Gin haben wir vorher schon in Deutschland am Flughafen im Duty-Free-Shop gekauft.

4x4 Dachzelt Camping Namibia Afrika - Fotograf Sebastian Hilpert / Animalperson
Die Sonnenaufgänge & Untergänge sowie die Nächte sind an der Spitzkoppe wunderschön. Tagsüber war es hier jedoch brutal heiß.

 

Unsere Route:

  • Windhoek – Casa Piccolo
  • Okonjima Omboroko Campsite (Koshi)
  • Waterberg Wilderness Plateau Lodge
  • Zwischenstopp Otjiwarongo
  • Namutoni Campsite (Etosha Nationalpark)
  • Halali Campsite (Etosha Nationalpark)
  • Okaukuejo Campsite (Etosha Nationalpark)
  • Etosha Safari Camp
  • Mount Etjo Safari Lodge
  • Zwischenstopp Omaruru
  • Spitzkoppe Community Campsite (keine Reservierung möglich)
  • Swakopmund – Hansa Hotel
  • Windhoek – Casa Piccolo

Noch mehr WICHTIGES:

  • Hilfreich ist eine aktuelle Landkarte auf der alle größeren Straßen verzeichnet sind. Wir hatten  eine im Reiseführer & haben  eine von unserem Autovermieter erhalten.
  • Strecken nie unterschätzen! Schotterpisten können mit maximal 80 km/h befahren werden, da braucht ihr bei 250 km einfacher Strecke nun mal länger als auf einer deutschen Bundestraße.
  • Nur tagsüber fahren. Vermeide unbedingt Fahrten in der Dunkelheit. Wildwechsel, Vieherden und die schlechten Straßenverhältnisse sind bei Finsternis noch weitaus gefährlicher als tagsüber.
  • Achte auf deinen Tank, niemals das Risiko eingehen mit leerem Tank liegen zubleiben, auch nicht mit Dachzelt. Nutzt die Tankstellen die auf eurer Route liegen.
  • Wasser! Nehme genug Wasser mit, das kann gerne 5 Liter pro Person und Tag sein. Es ist eine traurige Wahrheit, dass bereits Touristen verdurstet sind, weil sie an abgelegenen Orten, mit selten befahrenen Straßen eine Panne hatten und nicht ausreichend Wasser mit sich führten.
  • Staubklappe während der Fahrt stehts geöffnet lassen sonst bilden sich Sanddünen im Fahrzeug. Wenn du aber stehst / zeltest und es stark regnet, schließen nicht vergessen, sonst schwimmt das Gepäck eventuell beim nächsten Öffnen davon.

EXKLUSIVE FOTO SAFARI – MIT SEBASTIAN

Fotograf, Autor und Wildhüter Sebastian Hilpert auf Safari in Namibia
2020 mit Sebastian gemeinsam auf exklusiver Safari in Namibia!

Du willst Namibia selbst hautnah erleben? Die einzigartige Tierwelt kennenlernen und in Bildern festhalten? Aber am besten begleitet von mir, der das Land, die Menschen und die Tierwelt kennt? Der dir vor Ort Tipps gibt wie du einmalige Safari Situationen am besten mit deiner Kamera festhalten kannst? Das kann tatsächlich wahr werden!

Löwin fotografiert von Sebastian Hilpert
Die Wildtiere Namibias selbst sehen und erleben.

Seitdem mein Buch erschienen ist, werde ich immer wieder gefragt ob es denn möglich ist das Land mit mir gemeinsam als Photo-Guide zu bereisen. Jetzt laufen tatsächlich die ersten Planungen dafür an! Angepeilt ist es mit einer kleinen exklusiven Gruppe im Sommer 2020 zu starten! Interesse? Weitere Informationen folgen!

Giraffe und Nilpferd fotografiert von Sebastian Hilpert
Giraffe, Nilpferd und Löwe in ihrer natürlichen Umgebung beobachten!

Unfreiwillig in Johannesburg – TEIL II

Dieser Blogeintrag ist Bonusmaterial zu meinem Buch >ÜBERLEBEN<

Denn diese spannende und auch etwas lustige Geschichte hat ganz einfach nicht mehr ins Buch gepasst. Aber zum Glück doch noch seinen Weg in meinen Blog gefunden.

Zweiter Teil meiner Zusatz-Stroy “Unfreiwillig in Johannesburg”.

WICHTIG!!! Lies erst TEIL I, nicht das Du gespoilert wirst…

Viel Spaß beim lesen!

Kampf zweier Nashörner in Namibia
Breitmaulnashörner – mit diesen faszinierende Tieren hatte ich die letzten Wochen in Südafrika gearbeitet.

Orientierung: Gerade eben habe ich die Nashorn-Auffangstation im tiefen südafrikanischen Busch verlassen. Die viele körperliche Arbeit brennt noch in meinen Muskeln. Der „Rhino-War“ und hundert andere Eindrücke drehen sich in meinem Kopf, als ich mich auf den Weg nach Johannesburg mache. Von dort aus soll es weiter gehen ins Nachbarland Namibia, genauer gesagt nach Windhoek. Von der namibischen Hauptstadt werde ich dann weiterreisen auf die Auffangstation in der Kalahari, zurück zu den Raubkatzen und Wildhunden. Soweit der Plan. Doch dann verpasste ich in Johannesburg den letzen Flug nach Namibia…

Ich habe mein Gepäck. Der Fahrer, welcher mich am Flughafen Windhoek abholen sollte weiß genauso wie meine dortige Pension Bescheid, dass ich heute nicht mehr eintreffen werde. Lisa hat mir mit Herrn Grüns Empfehlung ein Hotelzimmer in Johannesburg reservieren können und jetzt fehlt nur noch das Ticket für Morgen. „Nein, wir können ihr Ticket nicht umbuchen, sie müssen ein neues kaufen.“ Aha, Danke auch und wieso musste ich auf diese Antwort so lange warten? Mein Reiseagent klärt mich auf. „Herr Hilpert, mir ist das ganze sehr unangenehm aber leider ist bei South African Airways häufiger mal das Problem, dass etwas angeblich nicht geht was eigentlich ohne Problem gehen würde. Die Mitarbeiter haben meist einfach nur keine Lust. Ich rufe sie in zehn Minuten wieder an, ich denke ich kann das Problem von hier aus lösen.“

Es ist 20:45 Uhr, um 21:00 schließen hier die Schalter. Herr Grün ruft mich tatsächlich pünktlich um fünf vor neun zurück.

Es hat geklappt, ich halte mein vorläufiges Ticket in der Hand und dank ihm muss ich nur eine geringe Umbuchungsgebühr zahlen statt eines komplett neuen Flugs. Der Mann ist wirklich Gold wert, er hat innerhalb von 10 Minuten von seinem Büro in Deutschland aus das geklärt wozu hier direkt vor Ort drei Mitarbeiter nicht in der Lage waren und mich auch noch eine halbe Stunde haben warten lassen bevor sie mir das mitteilten. Dienstleistungsqualität, da gibt es eine sehr große Differenz zwischen Afrika und Deutschland, das ist nicht von der Hand zu weisen.

Nachdem ich Geld gewechselt habe muss ich jetzt nur noch die Stelle finden wovon stündlich ein Transporter zwischen Flughafen und dem Hotel pendelt. Mich langsam wieder entspannend passiere ich eine Gruppe finster dreinblickender Polizisten. Von deutschen Flughäfen kennt man ja die Polizisten, die immer zu zweit patrouillieren, einer trägt dabei meistens eine Maschinenpistole (MP) (Welche fälschlicherweise von jedem als Maschinengewehr (MG) bezeichnet wird. Der Unterschiede zwischen MP und MG ist in etwa so groß wie zwischen einem PKW und einem LKW, kein Polizist läuft mit einem Maschinengewehr herum, keiner! So das musste mal geklärt werden.)

Auf jeden Fall laufen hier die Polizisten nicht zu zweit, sondern zu fünft oder zu acht Patrouille und jeder trägt dabei eine Shotgun/Schrotflinte vor der Brust, die aussieht als wäre sie seit zwei Jahrzehnten täglich im Einsatz.

Die “Deutschen-Themen”

Ich will gerade mit meinen Rucksäcken schwer bepackt in einen Korridor einbiegen, von dem ich denke es könnte der richtige sein, als mich ein Flughafenmitarbeiter in Sicherheitsweste anspricht. Er klärt mich auf, dass ich in die falsche Richtung unterwegs bin und hilft mir den richtigen Weg zu finden. Er begleitet mich sogar bis zu der überdachten Stelle am Rand des Flughafenbereiches. Der dortige Parkplatz wird scheinbar nur für Shuttelservice der Hotels genutzt. Ich möchte mich bei ihm bedanken und verabschieden aber er winkt ab und sagt, dass er mit mir auf den Transporter warten wird, er möchte mich auf keinen Fall hier im Dunkeln alleinstehen lassen. Okay, denke ich etwas irritiert, aber wieso?

Der Smalltalk mit ihm läuft zu Beginn sehr vertraut ab. Die erste obligatorische Frage ist woher ich komme. Wenn ich dann mit Deutschland antworte geht es IMMER um die gleichen Themen, völlig egal ob ich an einer Tankstelle, einem Flughafen, einem Einkaufszentrum, einer Safarilodge, einer Wildtierauffangstation oder mitten im Nirgendwo angesprochen wurde.

Die vorprogrammierten Themen sind: Autos, Fußball, Bier, Ingenieure, Autobahn und wenn ich Pech habe der Österreicher A. Hitler. Besonders unangenehm wird es, wenn der Gesprächspartner den „Führer“ des zwölf Jahre dauernden „tausendjährige Reich“ gut findet, nicht selten sind es dann auch noch dunkelhäutige. Ich frage mich in solchen Momenten immer ob sie es ernst meinen und einfach keine Ahnung haben, oder ob sie denken sie tun mir einen Gefallen ihn gut zu finden. Mein jetziger Gesprächspartner der sich als Walther vorgestellt hat, möchte neben Autos „made in Germany“ aber zum Glück nichts davon wissen. Nein er hat eine andere Frage: „Wieso kommen eigentlich so viele Deutsche nach Südafrika um Elefanten, Löwen usw. zu sehen? Habt ihr selbst keine?“ Das ist etwas, das mir auch schon häufig aufgefallen ist. Vielen Afrikanern ist offensichtlich nicht bewusst, dass es viele Tierarten nur auf ihrem Kontinent gibt, geschweige denn, dass diese dramatisch schnell immer weniger werden. Nachdem ich Walther erklärt habe, dass es bei uns gerade mal noch im Großen und Ganzen, Wildschweine und Eichhörnchen gibt, frage ich ihn ob er selbst schon Elefanten, Löwen, Giraffen oder sogar mal ein Nashorn gesehen hat. Wie die allermeisten seiner Landsleute hat er es nicht, er kennt diese Tiere leider nur aus Büchern.

Elefantenbulle in Erindi Namibia
“Habt ihr denn keine Elefanten in Deutschland?”

Im weiteren Gespräch erfahre ich, dass er bereits seit sechs Uhr am Morgen arbeitet (es ist jetzt kurz vor zehn Uhr am Abend) und dass er gerade mal 600 Meter vom Flughafen entfernt wohnt. Er zeigt die Straße vor uns hinunter und erklärt mir, dass seine Wohnung in dieser Richtung liegt. „So nah, das ist gut dann kannst du ja immer zur Arbeit laufen.“ sage ich ahnungslos an ihn gewandt aber er schüttelt mit dem Kopf. „Nein das geht nicht, ich fahre immer mit Freunden im Auto nach Hause.“ Ich schaue ihn stirnrunzelnd an. „Siehst du das große Haus dort“ er zeigt auf ein Hotel auf der anderen Seite des Parkplatzes, ca. 150 Meter entfernt. „Wenn du an diesem Haus vorbei läufst wirst du überfallen. Die klauen dir da alles und wenn du dich wehrst stechen oder knallen sie dich ab. Es gibt so viel verrückte Leute in dieser Stadt.“ sagt er etwas traurig und schaut zu Boden. Ich blicke ihn entsetzt an.  „Was? Wenn du dieses Hotel passierst dann wirst du überfallen? Nur jetzt in der Nacht oder auch am Tag?“ Er nickt, „Egal welche Tageszeit! Ob du Tourist bist oder Einheimischer interessiert diese Menschen auch nicht.“

Ich erinnere mich an die Geschichten die Karl und Lee erzählt haben. Von Leuten die mit ihrem Fahrzeug an Ampeln standen und dann von blitzschnellen Überfallgruppen aus dem Fahrzeug gezogen wurden. Von Räubern die mit Ziegelsteinen die Scheiben der Fahrzeuge einschmeißen völlig ohne Rücksicht ob sie die darin Sitzenden schwer verletzen oder gar töten. Lee ist es sogar schon selbst vor ein paar Jahren passiert. Die Angreifer mussten jedoch sehr schmerzlich feststellen, dass die kleine drahtige Frau einige Erfahrung im Kampfsport hat. Ja Südafrika hat neben der wunderschönen Natur auch eine sehr hässliche Seite, die enorm hohe Kriminalität.

Wir unterhalten uns fast eine Stunde. So lange bis der nächste Shuttel zum Hotel eintrifft. Es ist ein Kleinbus mit verdunkelten Scheiben und einem niedrigen, massiv wirkenden Anhänger für das Gepäck. Walther und ich verabschieden uns mit Handschlag und wünschen uns gegenseitig ein „Stay safe!“ Fahrer und Beifahrer steigen aus dem Shuttel, sie grüßen mit ernstem Gesicht. Beide tragen schwarze Anzüge mit goldenen Namensschildern des Hotels auf der linken Brust. Der Beifahrer wirkt irgendwie etwas kastenförmig unter seinem Jackett. Und wieso überhaupt sind sie zu zweit? Reicht nicht ein Fahrer? Es hieß doch das Hotel ist nur zwanzig Minuten vom Flughafen entfernt. Als die beiden meinen schweren Rucksack in den Anhänger heben und der Beifahrer sich über diesen beugt kann ich sehen was er unter dem Jackett trägt. Eine Schusssichere Weste und eine Pistole im Schulterholster. Okay, der Mann ist wohl für die Sicherheit während der Fahrt zuständig. Ist „Joburg“ wirklich so heftig? Scheinbar habe ich die Bewohner der Stadt unterschätzt.

So jetzt durchatmen, geschafft, es geht endlich zum Hotel. Ich konnte tatsächlich alles in der kurzen Zeit klären bzw. organisieren. Aber als wäre das nicht genug für heute gewesen, steigen jetzt zwei plötzlich aus der Dunkelheit auftauchend merkwürdige Typen in den Kleinbus. Sie setzten sich auf die Plätze vor mich und ich habe das Gefühl in den Vorspann eines achtziger Jahre Actionfilmes versetzt worden zu sein. Der linke sieht Original aus wie Dolph Lundgren, spricht aber mit tief russischem Akzent, während der rechte eine breitere und jüngere Ausgabe von Al Pacino ist. Er jedoch hat einen anderen Akzent, einen den ich mittlerweile auch gut kenne, israelisch. Was machen diese zwei aufgepumpten Brocken hier!? Ist das eine gemeinsame Aktion von KGB und Mossad? Solche Typen gibt’s doch sonst nur in Hollywood Filmen! Die zwei Actionfiguren da vor mir sollen mich bloß in Ruhe lassen! All das denke ich während ich müde aus dem Transporter auf die vorbeiziehenden nächtlichen Straßen von Johannesburg blicke. Mir reichst für heute mit der Aufregung, ich will jetzt duschen und schlafen, morgen geht es für mich schon wieder um 6 Uhr zum Flughafen zurück.

Fünf Rand für “ganz üble Kerle!”

Der nächste Morgen. Die Nacht war kurz und mein Schlaf noch kürzer. War ein komisches Gefühl einen ganzen Raum inkl. Bad wieder für sich allein zu haben. Ich nehme meinen schweren Reiserucksack und betrete beim ersten Tageslicht wieder den Flughafen von Johannesburg. Kaum habe ich das getan spricht mich ein hochgewachsener junger dunkelhäutiger Mann an. Wo ich denn hin möchte will er wissen. Er trägt ein perfekt sitzendes Hemd und teuer wirkende Schuhe, allgemein ein sehr sauberes Erscheinungsbild – im Gegensatz zu mir, ich sehe immer noch wie ein Ranger frisch aus dem Busch aus, zum mindestens war das letzten Abend Walthers Meinung.

Ich sage ihm zu welchem Schalter ich muss und denke mir nichts dabei. Walther hat mir gestern ja auch einfach so geholfen. Er führt mich über einen angeblich schnelleren Weg durch den Flughafen und ist dabei ausgesprochen freundlich. Wir erreichen den Schalter. Eine uniformierte Mitarbeiterin von South African Airways um die vierzig sitzt lesend dahinter. Sie blickt auf, sieht zuerst mich an dann den aus dem Ei gepellten Typen, der mich hierhergeführt hat. Ihr Blick verwandelt sich innerhalb von Sekunden von neutral über eiskalt bis hin zu „wenn Blicke töten könnten“. Der perfekt gestylte, angeblich hilfsbereite Kerl dreht sich auf dem Absatz um und rennt einfach weg. Was war das?! „Haben sie den Mann bezahlt?!“ donnert die Stimme der Flughafenmitarbeiterin mir entgegen. „Ich, was? Nein wieso sollte ich?“ frage ich verwirrt. „Das ist verboten! Sie dürfen solchen Leuten kein Geld geben! Das sind Verbrecher! Ganz üble Kerle! Die rennen mit ihrem Gepäck weg und was machen sie dann?!“ will sie wütend und mit finsterem Blick von mir wissen. Was zur Hölle ist denn jetzt schon wieder los? Ich habe niemandem irgendetwas gegeben! „Ich habe ihm kein Geld gegeben.“ sage ich und erwidere ihren Blick. „Gut“ ist ihre kurze Antwort und sie nimmt schweigend meinen Reisepass und mein vorläufiges Ticket entgegen. Während sie die Daten in den Rechner eingibt und mir mein richtiges Ticket wieder ausgibt spricht sie jetzt ruhig weiter. „Der wird wiederkommen, wenn sie hier fertig sind. Geben sie ihm maximal fünf Rand (Das sind in etwa 33 Cent), lassen sie sich in keine Gespräche verwickeln und vertrauen sie nur Leuten in Sicherheitswesten mit Ausweis. Begeben sie sich einfach auf dem schnellsten Weg in den Check-in-Bereich.“ Ich will mich gerade für ihre Aufklärung bedanken als sie den Finger hebt und hinzufügt: „Und gehen sie nicht den Weg zurück, den sie gekommen sind, gehen sie vorne herum. Dort wo die Polizisten stehen.“ Sie deutet nach „vorne“ ich folge ihrer Richtungsangabe und kann fünf Polizisten mit ihren Shotguns sehen die sich an einem Geländer anlehnen. „Dann wird er sich wahrscheinlich erst gar nicht trauen ihnen zu folgen“.

Wiedersehen

Im Check-in-Bereich angekommen frühstücke ich erst mal entspannt. Der Kerl, der wie aus einem Mode-Katalog aussah ist nicht mehr aufgetaucht und die 5 Rand Münze, die ich mir für ihn zurechtgelegt hatte kann ich gleich dem Trinkgeld für das Frühstück hinzufügen.

Ich ziehe mein Tagebuch aus dem Rucksack und schreibe in Ruhe all das auf was mir in den letzten 24 Stunden passiert ist. Die Uhr behalte ich dabei ganz genau im Blick. Eine gute Stunde vor dem Boarding laufe ich schlendernd zum Flugsteig. Ich schaue links und rechts in die Läden, passiere den Outdoorshop aus dem ich gestern gestürmt bin und erreiche fast die Treppe zum Flugsteig als mir jemand in einem Souvenirshop auffällt. Ich muss grinsen, freue mich schon auf die Reaktion der Person und trete von hinten an sie heran. „Entschuldigen Sie, sind sie zufällig Prinzessin Swildan?“. Lili dreht sich in Zeitlupe um, als wir uns ansehen fallen wir beide in schallendes Gelächter. „Was zur Hölle machst du denn hier? Solltest du nicht in Namibia sein?“ ist ihre erste begründete Frage nachdem wir wieder Luft haben. Ich erzähle der schwedischen Volontärin, mit der ich die letzten Wochen auf der Nashornauffangstation einige Abenteuer erlebt habe, in Kurzform was passiert ist. Während ich berichte schüttelt sie immer wieder grinsend den Kopf. Nach zehn Minuten gutgelauntem Austausch verabschieden wir uns nun zum zweiten Mal und ich wünsche ihr wieder viel Spaß auf Madagaskar – ihrem nächsten Resieziel. Für mich wird es jetzt endlich, mit einem Tag Verzögerung, wieder Zeit Namibia zu erleben. Ich freu mich drauf.

Junger verwaister Gepard in Namibia
Mein Ziel in Namibia – zurück zu den Raubkatzen.

Ende meiner „Outtake“ Bonus-Story, wies weiter geht erfahrt ihr natürlich in meinem Buch.

Ich hoffe es hat euch Spaß gemacht zu lesen!

SOMEWHERE IN NAMIBIA – ON PATROL

An atmospheric, short personal video with fascinating landscape and animal shots from Namibia.

Our biodiversity is impressive, fascinating and wonderful. But in order to preserve it further, it must be strongly and above all actively protected in many parts of the world. Without this protection it is simply not possible anymore. Within a very short time, many species would be exterminated by the destruction of habitats and poaching. But nature and species conservation is also multifaceted. Research, serious conservation organisations, reception stations and private wildlife reserves are just a few examples.

In August and September 2017 I accompanied my friend Louis in his work as a gamekeeper on one of these huge private game reserves. Wildlife management and anti-wild patrols in the Namibian bush – that was our daily work. This stay was my most intensive time in Africa so far. Neither my stays as a photographer on safari, nor as a volunteer at various wildlife sanctuaries have kept me so busy.

In August 2018 I travelled again to Namibia. Of course I also visited Louis again. This time only two weeks, but together with my brother Alex. Who made these wonderful film shoots of us during this time. We are watching on patrol, the impressive Namibian landscape and wildlife. I hope the short video that came out of it can show you a little why I feel so magically attracted to this country.

PS. TAKE A LOOK AT IT IN HD AND FULL SCREEN. Watch it in HD and full screen.

PPS. LET ME KNOW. Let me know if you’d like to see more of these videos.

PPPS. May very gladly be commented, shared and distributed.

The Anteater-dragon

 

Tail of the „Anteater-dragon“

Sun is setting in the west and already that deep that the brim of my head offers no more protection against the still strong sun beams. It’s windy, vegetation is quite dense for that time of the year and we – we’re looking for a needle in a haystack.

The private wildlife protectorate “Erindi” comprises 700 km² or 70 000 hectare. A place where you can easily drive past a herd of elephants which is only 100 meters away, and you still didn’t see them. The animal we’re looking is between 40 to 80cm long and well camouflaged. Our only chance is a little DF transmitter it is wearing. Its range is limited and even we could capture its signal it wouldn’t mean finding our needle.

Right now you might be asking yourself, what animal is he talking about? It’s one of the rarest mammals you can be looking for in southern Africa. It’s one of the less examined, most endangered, most bizarre and most fascinating animals.

To make it short: it seems to be a mixture of an anteater and a little dragon – an anteater-dragon; this would be my attempt of describing it.

The English name is “Pangolin” – a name I kind of like – whereas the German name “Schuppentier” (scale animal) seems quite impersonal to me. Don’t mix it up with an armadillo. Anyway, this animal deserves a melodious name – so I will stick to its English name “Pangolin”.

And that’s the animal we’re looking for. It’s just the three of us sitting in an huge, olive green Land Rover whose driving comfort reminds me of my time in a light wheeled tank during my time in the forces.

The three of us: our guide Warren, Lisa and I. Warren is a Pangolin expert in Erindi. Nobody had ever spotted as many Pangolins as he has. They even have a ranking who of the guides has seen the most Pangolins in his or her life (or if they have seen at least one).

We start in the late afternoon because Pangolins are crepuscular to nocturnal. First, we have an half an hour drive through the scrub to the highest still passable mountain – the “Officehill”. The view is breathtaking. Scrub as far as you can see – only partly separated by smaller ranges of hills or massive mountains in the far distance. Warren gets out, assembles the aerial of the DF transmitter and climbs a bit higher.

On top of “Officehill”

Until he comes back I’m using my time to take some pictures. When he comes back he’s just shaking his head. No signal. We have to try it somewhere else. He tells us, all the last three attempts to find a Pangolin were without any success. We continue the search – of course. We’re driving down the adventurous “Officehill” in order to have a second try near a different rock formation20 minutes later.

This time he catches a weak signal in western direction. Weak – yet a signal!

Unfortunately, that doesn’t automatically mean that we will find it. He could be in an impassable area, or in a cave under the earth or a predator might have ripped it off while trying to crack the Pangolin open.

Neither big cats like lions, leopards, nor wild dogs nor birds of prey have a chance to crack the overlapping scales if it has curled up into a ball. Only hyenas would have a chance because of them having the strongest bite of all animals.

What is a Pangolin eating? Ants, a lot of ants! Wandering through the night, it catches about 300 000 ants with its tongue which is between 20 and 60 centimeters long. That sums up to a weight of 1 kilogram of ants – while only weighing between 8 to 35 kilograms itself.

Next stop, next signal check. There it is – a constant peeping! A clear signal coming from the northern direction but: there’s no bush path to be seen. So, we have to go across country. The signal is getting stronger und the intervals are getting shorter. We stop several times to check the direction while the sun hasn’t set yet. I really hope finding the Pangolin while we have some daylight left so I would be able to take some pictures.

Warren who was focused all the time stops again and gets off the car. He walks a little bit and comes back after two minutes. He’s smiling from ear to ear. “You found it?”, I’m asking excited. “Yes”, he answers, still smiling. “Right over there, sleeping under that little tree. Not in a cave, right here under the sky.” YES! Lucky me! We get off the car and follow our still smiling guide through the bush.

Pangolin, the little face (not visible right now) lying on the ground under its scales. A safe way to sleep.

Suddenly, there it is – a camouflaged little rock, which isn’t one. A rock made out of scales. Its itsy-bitsy face lying on the ground, protected by the scales of its upper body. It’s a fascinating sight and I’m very excited.

Warren drives the car a little bit closer and uses the radio to tell the other guides that he found another of these mythical creatures. I’m taking come close-ups of the wonderful scales when I suddenly hear a sound: a quiet, but deep breathing with occasional sighs – quite similar to our cats at home! That’s just like Peter our tomcat sounds when he sleeps safe and sound. I’m asking Lisa and warren if they can hear it too. Our guide comes closer until the both of us are only about 20 centimeters away from the Pangolin.”Yes, it’s incredible”, Warren says. “He’s snoring, I’ve never heard that before!”.

How awesome is that?! I’m falling right away in love with the anteater-dragon which sounds just like our tomcat at home.

The small snoring Pangolin and I – his newest biggest fan!

In the meantime, the news had reached all the guides who are trying to convince their guests to take that trip instead of looking for lions or elephants. Obviously, most of them don’t really know what a Pangolin is and don’t want to go across country for that not-well known animal. Unfortunately, the average safari guest only want to see the “Big Five”, because that’s what you must have seen. If an animal isn’t exceptional loud or big, it’s not worth looking for. They only want to see elephants or lions and, if possible, all in one day. Poor guides! If it were for me – so much stupidity and ignorance would freak me out!

How exceptional is it to see a wildlife Pangolin? Warren, a guide in Erindi for 9 years, has a clear answer to that:

Only one in a million visitors of the Krüger National park will see a Pangolin – maybe.”

300 000 ants per day… fascinating.

The reason for the rare occurance of the Pangolin is – once again – mankind. The prices are high – the penalties are even higher than for the illegal trade of the horn of a rhino. Main customers, with over 90%, come from China – once again.

My opinion of China is not very. This comes both from my experiences at the rhino rescue center in South Africa (LINK) and several negative encounters with Chinese people. This lead to a strong refusal of the Chinese culture by me which is, in my eyes, without any respect for nature and the animals living on this planet.

In the meantime, our little ant bandit has woken up and has curled itself into a ball. I can see its little sharp face with its beady eyes – for about three seconds.

The sun sets and we leave the Pangolin, so it can go on its nocturnal hunting trip.

When we got into the Land Rover, the wind has slowed down and I add a not-cat type animal to my most favored animals. Well, at least it sounds like a cat while being asleep.

Wildlife Foundation – My personal look back

Tracking at the wildlie

A motor boat – they sound like little motor boats. I don’t care if you agree or not, I do like that picture. It’s a constant deep humming sound, not too low-pitched yet very bassy. The low-lying sun throws long shadows over the huge enclosure of the natural bush land.
I’m surrounded by the source of the humming motor boat sound – or better – surrounded by the sources: five cheetahs. Lean, long legged cats with a dark speckled fur. The number of dots and their size vary from cheetah to cheetah – kind of like their personal finger prints.

I’m here every day. I’m either accompanied by another volunteer or, as it’s today, I’m here all by myself. Normally, this isn’t allowed – safety issues. It’s my third trip to the rescue centre for wildlife – therefore I know how to act around cheetahs and I’m walking relaxed and confident between them. As orphans they have spent their whole life, starting at an early age, in the rescue centre. When I met them for the first time they were about knee-high; no they have reached my waist. But where is that place where you can be so close to those animals, both in a good and positive way?

The five cheetahs and me in one line

“Harnas” is Afrikaans and means something like armor or protection. The Harnas Rescue centre for wildlife has its origins in Namibia in 1978. There founder bought a mistreated vervet monkey from poachers. Since then a lot has changed and Harnas is still growing.

Today the Harnas rescue centre is a former cattle farm with about 10 00 hectares of bush land. It’s a home for a huge number of animals like lions, leopards (my favourites), cheetahs, caracals, guenons, baboons (not my favourites), wild dogs, mongooses, springboks, impalas, zebras, elands, gnus, ostriches, vultures, warthogs, meerkats and so on and so on…

Its focus lies on orphaned, mistreated, hurt and/or kept imprisoned animals from Namibia. And those have to be fed and nursed which of course costs money; perfect for a volunteer program. Amongst others, the caring for the animals is funded by the volunteer program which offers extraordinary experiences.

But: “Harnas is not for pussies!” Being a volunteer doesn’t mean petting animals all day long. It means hard and strenuous work under the African sun each and every day, seven days a week, for a time span between two weeks and three months. Yet, the work isn’t as physical strenuous as at the rhino rescue centre in South Africa where I worked in January and February 2017.
Link: Rhino Sanctuary

What you should never forget is, you’re working with wild animals. You need respect, good common sense and some effort. The meat for the animals doesn’t fall from the sky; it has to be cut to size. Often donkey meat is fed to the animals because it’s low-fat, cheap and is provided by the farmers nearby. Every part of the animal is used; the wild dogs for example love all kinds of offal. If you’re out of touch with reality and have your head in the clouds filled with thoughts like cats could be put on a vegetarian diet (that’s like feeding cows with meat) you shouldn’t come to Harnas as a volunteer. It’s definitely not a flower-power, fluffy pony farm.

Lion “Trust”

What a typical day at Harnas looks like:

6.30am
Getting up with up to 3 other people in a cabin in Volunteers-village; it’s a small number of cabins, the toilets and showers are in the centre of the village.

7.00am
Breakfast in the community house in the village; afterwards a 1.5 kilometers walk to the main farm

8.00am
“Treemeeting” people are divided into groups according to their work plan, e.g. prepare the food, cleaning the enclosures, AM tour, look after several animals, research in the wildline, farm work, building/repairing enclosures, read animal tracks, walks with different kinds of animals etc.

12.30pm
Lunch in Volunteers-village; break

03.00pm
“Treemeeting” new allocation of the tasks of the day

07.00pm
Dinner in Volunteers-village, leisure time

As you can see, a day in Harnas is packed. This time it was different for me, because I came as a photographer; but didn’t change the daily schedule.

My last picture of Warthog “Bacon”

What has changed since 2015:

At the end, I want to list what has changed since my last stay in 2015, for those who have already been to Harnas

The food was to some extent very good. At least the first two weeks of my last stay, by and by it got worse, similar to 2015: always pasta, always minced meat sauce, almost no alternation.

Showers and toilets are way cleaner and are checked daily.

Of all the volunteers from 2015 only Tyla and Bonnita are still there.

Less volunteers, mostly between 20 and 30 persons. Only a few Scandinavians; in 2015 they made up to 60%, now 85% are (unfortunately) German-speaking (that was quite a shock for me after my long stay in South Africa)

Lapanight isn’t in Boma anymore, it’s now in the village. No more Amarulasong and no more dancing, in general less atmospheric as in 2015

Atheno is back in his old enclosure.

Leopard “Missy Joe” changed enclosure with caracal “Bonnie” <3 and "Juliette"

Of all the meerkats only “Hänsel” is still alive. (Got info Hänsel died now also)

Berta, Mimi and Micky are in a enclosure right next to the ostriches together with six other horses

The “Wild 23” are now the “Wild 21”.

“Bacon” the Warthog got killed.

Eland “Moose” wanders together with its herd through Gamearea and still visits Volunteers-village from time to time.

Eland “Moose” in the village

Closing words: If you want to work at a wildlife rescue station / sanctuary in Africa, you should question your motifs. Do you want to WORK with animals and get experiences with ANIMALS? Do you want to help the animals? OR do you just want to leave home, party and make as many spectacular selfies as possible? If you belong to the second group, please stay away from the volunteers work in Africa. You should instead book a nice party vacation on some Spanish island…

Supplement beginning of 2019: I have been told that in recent years a lot has changed there – and that supposedly not for the better. I hereby expressly point out that I do not want to advertise this sanctuary. In addition, I repeatedly advise that anyone who wants to participate in such a volunteer project should be informed in advance exactly. Just because a sanctuary did a good job years ago does not mean that it still does it today. It always depends on the leadership of each organization. Inform yourself always up-to-date and from several sources!