Sebastian Hilpert im Gespräch mit Marco Schreyl auf WDR5
Dieses Jahr war das Interview in der ARD bei „Immer wieder sonntags“ definitiv das spannenste im TV für mich. Live im Ersten Deutschen Fernsehen, zwischen Volksmusikeinlagen, mit Stefan Mross zu plaudern war schon außergewöhnlich. Jedoch hatte ich das schönste Interview des Jahres, im Radio bei WDR5.
Marco Schreyl hatte mich im zweiten Halbjahr zum entspannten „Tischgespräch“ nach Köln eingeladen. Was dort lustiges, spannendes sowie neues gefragt und erzählt wurde könnt ihr nun hier hören. Viel Spaß dabei!
Radio & TV Interview 2021
Sehnsucht nach Namibia
2. Auflage ausverkauft
„Tischgespräch“ – das ganze INTERVIEW mit Marco Schreyl & Sebastian Hilpert – WDR5
Mit Seeadler und in voller Ausrüstung – Sebastian 2016
Aufgestaute Sommerhitze über der hügeligen Ebene. Ein intensiver Geruch liegt in der Luft, markant, fast körperlich greifbar, etwas beißend und urtümlich. Frischer Schweiß vermischt sich mit dem Geruch von Leder, dem rauchigen Duft nach lagerfeuerriechender Kleidung und der markanten Note von Waffenöl.
Waffenöl das die Kettenhemden der rund vierzig Krieger direkt vor mir, glänzen lässt. Sie bilden mit ihren schweren Helmen, Rundschilden, Äxten, Speeren und Schwertern die Front unseres überschaubaren Wikinger-Heeres. Unter ihren glänzenden Brillen- und Nasalhelmen, auf dem die gnadenlose Sommersonne knallt, kochen sie regelrecht. Tauschen will ich nicht mit ihnen. Denn ich selbst stehe nur leicht gerüstet, ohne Helm, eine Linie hinter ihnen an der rechten Flanke. Meine Axt und der Dolch hängen an meinem Gürtel. Der Riemen über meiner linken Schulter hält den Köcher voller Pfeile und in der linken Hand halte ich meinen Langbogen. Als Bogenschütze bin ich hier unter den Wikingern eine absolute Ausnahme, aber ich weiß eben was ich kann, denke ich zumindest.
Wikinger-Schildwall vor dem Ork Lager auf dem Epic Empires
„Hey Loki, triffst du den?“
Wir alle beobachten was sich vor uns abspielt. Geschrei, Geplärr, Kommandos hallen über die weite Wiesenfläche und prallen an unserem Schildwall ab als würden sie uns nichts angehen. Denn dort vorne außerhalb der Pfeilreichweite finden Kämpfe statt. Das „Lager des Chaos“ jagt gemeinsam mit den Orks die letzten Truppen des „Lagers des Lichts“. Unser Heerführer hat befohlen abzuwarten. Wahrscheinlich um dann geordnet den aus der Formation fallenden Sieger platt zu machen. Ein paar der Kämpfer vor uns versuchen zu flüchten, kommen in unsere Richtung und werden dabei verfolgt. Auch ein feindlicher Bannerträger ist unter ihnen.
„Hey Loki, triffst du den?“ fragt mich beiläufig und nicht ganz ernst gemeint der Führer der rechten Flanke. Ich blicke auf die kleine Gruppe Flüchtender. Sie sind nun an der maximalen Grenze zur Reichweite meines Bogens, sie rennen, straucheln, zwischenzeitlich verändern sie immer wieder leicht die Richtung. Sie rennen wie die Hasen, dazu kommen noch gelegentliche Windböen, kurz – es ist unmöglich sie zu treffen. Dafür verschwendet man keinen kostbaren Pfeil.
Mein alter, kurzgeschorener und fein rausgeputzter Wikinger-Charakter „Loki“
Unmöglich
Doch ich sage nichts, stattdessen trete ich seitlich aus der Formation. Lege den Pfeil auf die Sehne, spanne in einer fließenden Bewegung den Bogen bis zum Äußersten. Jetzt nicht denken, sondern fühlen in welchem Abschusswinkel ich den Bogen halte, wie weit ich vorhalten muss, wie sich das Ziel eventuell bewegen wird. Ich lasse den Pfeil in steilem Winkel von der Sehne schnellen. Bleibe unbewegt stehen und verfolge die Flugbahn des Pfeiles wie in Zeitlupe. Um mich herum angespannte Stille. Die Gruppe rennt noch immer, fluchend und stolpernd.
Mein Pfeil erreicht seinen höchsten Punkt zum Himmel und beginnt nun schneller werdend dem Boden entgegen zu rasen – genau auf die Gruppe des Bannerträgers zu. Einschlag, Aufschrei – mein Pfeil trifft ihn im Rennen, am rechten Oberschenkel – und er stürzt ins weiche Gras. Ohrendbetäubender Jubel um mich! Mir wird auf die Schulter geklopft bis sie fast blau ist, ich grinse von einem Ohr zum anderen, während ich verlegen zu Boden blicke und mein Bogen triumphierend der Sonne entgegenstrecke. Was für ein Schuss, so ein Moment ist einmalig, einer den man nie mehr vergisst.
Beindruckende und unterschiedlichste LARP Charakter fotografierte ich zu dieser Zeit.
BLUTGREIF
Das war keine erfundene Geschichte aus einem Fantasy- Film oder Buch. Auch war es kein Traum, sondern passierte im Sommer 2016, auf meiner letzten LARP (Live Action Role Playing) Veranstaltung als „Spieler“. Das war mein Highlight, der eigentlich unmögliche Schuss – voll ins Schwarze. Danach gab es nur noch ein LARP/Fantasy Projekt für mich. Unseren selbstgedrehten Fantasy Film zu Ende zu bringen. Sozusagen als Abschluss bevor ich dieses vielseitige, aber auch etwas anstrengende Hobby an den Nagel hing um mich meinem Projekt „ANIMALPERSON“ voll und ganz zu widmen.
Dieser selbstgedrehte Film war ein privates Mamut Projekt. Kein Budget, keine ausgebildeten/gelernten Schauspieler, Filmtechniker und Kameraleute. Nur eine kleine Gruppe motivierter Verrückter, die kaum Termine fanden, an denen sie gemeinsam Zeit hatten, um am Film weiterzuarbeiten. Und so zog sich das Filmprojekt über neun Drehtage, viele Tage Planung und Besprechungen, sowie wochenlanger Nachbearbeitung, von Februar bis November 2016. Steinbrüche, Wälder, Felder, 700 Jahre alte Stadttürme und Burgruinen um Würzburg waren genutzte Kulissen. Aber auch Greifvögel und Drohnen kamen zum Einsatz. Kurz vor Weihnachten, nach mehrwöchiger Filmbearbeitung (Schnitt, Bilderbearbeitung, Vertonung, Spezial Effekte) konnten wir dann stolz unseren Kurzfilm „BLUTGREIF“ veröffentlichten.
Schaut ihn euch gern an und denkt daran – niemand der mitgewirkt hat ist darin ausgebildet, wir hatten kein Budget, vieles musste improvisiert werden und alles entstand in unserer Freizeit. VIEL SPASS!!!
Ps. Danke an alle die mitgewirkt haben! Es war mir eine Ehre!
PPS. Einen LARP-Kalender, unzählige Charaktershootings sowie drei Zeitschriftencover steuerte ich damals in meiner kurzen Zeit als „Fantasy-Fotograf“ der Szene bei.
PPPs. Das LARP-Hobby beendete ich unter anderem, weil ich keine fiktiven Abenteurer mehr “spielen“ wollte. Stattdessen wollte ich echte Abenteuer erleben. Was daraus wurde lest ihr in meinem Buch „ÜBERLEBEN – Als Wildhüter in Afrika“.
Wir verwenden Cookies für ein optimales Nutzererlebnis. Nutzen Sie unsere Website oder Dienste weiter, stimmen Sie der Verwendung zu. OKMehr Informationan
Privacy & Cookies Policy
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are as essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.